Hanföl
Weniger wegen seines Geruchs als wegen seiner gesundheitsfördernden Wirkung wird das Hanföl geschätzt, das vornehmlich in der Küche zum Einsatz kommt. War Hanf als Nutzpflanze viele Jahre wegen des Missbrauchs als Droge in den Hintergrund gerückt, so werden etwa seit den 1990er Jahren die vielseitigen Verwendungsmöglichkeiten nach und nach wiederentdeckt. Hanföl als Speiseöl wird aus Hanfsamen gewonnen und enthält daher keine nennenswerten Mengen an Tetrahydrocannabinol (THC), das für eine berauschende Wirkung verantwortlich ist. Es sollte daher weder mit dem ätherischen Hanföl verwechselt werden, dass aus destillierten Blättern und Blüten gewonnen wird, noch mit dem Haschischöl, bei dem es sich um ein Harzextrakt der Hanfpflanze handelt.
Das aus den Hanfsamen kalt gepresste Hanföl hat einen nussigen Geschmack und eignet sich für Salate und kalte Speisen, Dressings, Soßen, Marinaden und Brotaufstrichen. Unbedenklich ist auch die Verwendung von Hanföl zum Dünsten und Dämpfen. Höheren Temperaturen, wie zum Beispiel beim Braten und Frittieren, sollte es nicht ausgesetzt werden, denn die wertvollen Fettsäuren sind äußerst hitzeempfindlich. Und gerade auf die kommt es an!
Beim Hanföl sind mehr als 80 Prozent seiner Bestandteile ungesättigte Fettsäuren, die im Körper beispielsweise für den Transport von Sauerstoff verantwortlich sind. Vor allem die essenziellen Fettsäuren Omega 3 und Omega 6 sind darin in einem günstigen Verhältnis enthalten, nämlich von 3 zu 1. Bei anderen Pflanzenölen fällt das Verhältnis deutlich ungünstiger aus: Beim Maiskeimöl liegt das Verhältnis bei 50 zu 1, bei Sonnenblumenöl von 120 zu 1 und bei Distelöl sogar bei 150 zu 1. Zusätzlich enthalten ist im Hanföl die seltene Gamma-Linolensäure, die als entzündungshemmend gilt. Darüber hinaus dient das Hanföl als Lieferant für die Vitamine E, B1 und B2 sowie die Mineralstoffe Phosphor, Kalium, Magnesium, Kalzium, Eisen, Natrium, Mangan, Zink und Kupfer. Aufgrund seiner positiven Wirkung für die Haut wird Hanföl auch äußerlich zur Behandlung von Neurodermitis oder Schuppenflechte verwendet. Seine entzündungshemmende Wirkung kommt auch bei chronischen Erkrankungen zum Einsatz, wie zum Beispiel bei Arthrose und Rheuma.